21. Kommandantentag des Kreisfeuerwehrverbandes in Adelshofen und Erweiterung der Kreisbrandinspektion

Adelshofen: Am 24. Februar fand der 21. Kommandantentag des Kreisfeuerwehrverbands Fürstenfeldbruck im Pschorr Stadel in Adelshofen statt. Nach der Begrüßung durch Landrat und Landkreistagspräsident Thomas Karmasin sowie Kreisbrandrat Christoph Gasteiger, hörten die geladenen Kommandant*innen und stellvertretenden Kommandant*innen der 52 Orts- und Gemeindefeuerwehren des Landkreises interessante Fachvorträge. Neben Vorträgen zur Steigerung der psychischen Resilienz im Feuerwehrdienst durch Sport und der Vorstellung neuer Fahrzeuge und Einsatzmittel, konnten auch externe Referenten gewonnen werden. So referierte Brandamtsrat Stephan Zobel von der Berufsfeuerwehr München sehr anschaulich über Besonderheiten und Gefahren im Umgang mit exotischen Tieren und Schlangen. Ebenso wurden die Kommandant*innen von der Betreibergesellschaft über die wieder in Betrieb genommene Pipeline ins Tanklager Krailling informiert. Hier gibt es festgelegte Einsatzpläne, bei denen die örtlichen Feuerwehren eng eingebunden sind.

Überreichung der Ernennungsurkunden v.l.n.r.: Landrat Thomas Karmasin, KBM Susanne Mayrhofer, KBM Josef Wagner, KBR Christoph Gasteiger
Überreichung der Ernennungsurkunden v.l.n.r.: Landrat Thomas Karmasin, KBM Susanne Mayrhofer, KBM Josef Wagner, KBR Christoph Gasteiger

Im Laufe des Vormittags ernannte Kreisbrandrat Christoph Gasteiger eine neue Kreisbrandmeisterin und einen neuen Kreisbrandmeister für den Landkreis Fürstenfeldbruck. Susanne Mayrhofer von der Feuerwehr Germering und Josef Wagner von der Feuerwehr Olching erhielten vor den Kommandanten der 52 Orts- und Gemeindefeuerwehren von Landrat Thomas Karmasin ihre Ernennungsurkunde. Susanne Mayrhofer ist nach Angelika Zettl die zweite Kreisbrandmeisterin im Landkreis und übernimmt Themen im Bereich Gefahrgut und Öffentlichkeitsarbeit sowie die
Lehrgangsleitung für die Absturzsicherungslehrgänge. Josef Wagner übernimmt als Gebiets-KBM die Gemeinde Maisach und wird weiterhin als Kreisjugendwart für den Landkreis tätig sein.

Gruppenbild der Kommandant*innen und der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck anlässlich des 21. Kommandantentages in Adelshofen
Gruppenbild der Kommandant*innen und der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck anlässlich des 21. Kommandantentages in Adelshofen

KBM Tim Pelzl hatte kurzfristig zu seinen Aufgaben als KBM Gefahrgut und Strahlenschutz die Gemeinde Maisach übernommen, hier wird er nun entlastet um die ständig zunehmenden Aufgaben des Fachbereichs wahrnehmen zu können. Die Versammlung gratulierte den neu bestellten Kreisbrandmeistern und wünscht Ihnen alles Gute für Ihre künftigen Aufgaben.

Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf

Mammendorf: In Vorbereitung auf die geplanten Vollübungen 2024 im Bereich ABC fanden am 22. und 23.11.2023 zwei Planspielabende bei der Feuerwehr in Mammendorf statt.
Die Feuerwehren aus Geiselbullach, Germering, Gröbenzell, Fürstenfeldbruck, Olching, Unterpfaffenhofen und die Unterstützungsgruppe hatten jeweils eine Führungskraft entsendet um Rolle, Vorgehen und Ausrüstung der jeweiligen Spezialeinheit im Planspiel mit einzubringen. Stv. Kommandant Michael Schmid und Wolfgang Blum (Kreisbrandmeister) von der Feuerwehr Mammendorf übernahmen an den von ihnen gebauten Planspielplatten die Rolle der örtlich zuständigen und ersteintreffenden Feuerwehr.

Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf
Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf

Konkret wurde ein Chlor- und Salzsäureaustritt im Schwimmbad, ein Verkehrsunfall mit brennenden Salpetersäuretankzug, die radioaktive Kontamination mehrerer Personen und ein Brand unter Beteiligung radioaktiver Stoffe als Übungsszenarien abgearbeitet.

Kreisbrandmeister ABC Christian Weirauch hatte die Abende nach Anregung aus dem Arbeitskreis ABC organisiert. Alle Beteiligten waren sich beim abschließenden Feedback einig, dass die Planübungen einen sehr guten Austausch und das bessere Kennenlernen zwischen den Spezialeinheiten fördern. Eine Wiederholung als Ergänzung zu den Vollübungen strebt die Kreisbrandinspektion an.

Folgende Feuerwehren übernehmen bei Gefahrguteinsätzen Spezialaufgaben mit der großteils vom Landkreis, dem Freistaat oder dem Bund finanzierten Spezialausstattung: Geiselbullach (Gerätewagen Gefahrgut), Germering (Sonder-TLF mit LUF 60 und Strahlenschutz), Gröbenzell (Messeinheit), Fürstenfeldbruck (Gerätewagen Atemschutz und Strahlenschutz), Olching (Strahlenschutz) und Unterpfaffenhofen (Dekon Einheit und Strahlenschutz). Unterstützt werden diese Einheiten im Ernstfall von Ortsfeuerwehren mit erweiterter Gefahrgutausrüstung wie bspw. Chemikalienschutzanzügen, Messgeräten, Ölwehrausstattung und Personal.

Strahlenschutzschulung in Gröbenzell

Ende März führte die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried eine Standortschulung zum Thema Strahlenschutz für den Landkreis Fürstenfeldbruck durch. Die Feuerwehren aus Fürstenfeldbruck, Germering, Gröbenzell, Olching und Unterpfaffenhofen verfügen über besondere Messausstattung und Schutzausrüstung für Einsätze im Zusammenhang mit radioaktiven Stoffen. 27 Einsatzkräfte aus den oben genannten Feuerwehren erlebten eine abwechslungsreichen und praxisorientierten Schulungstag. Am Vormittag standen die theoretischen Grundlagen, die Bedienung der Messgeräte und die Arbeitsabläufe zur Dekontamination (hier: Kontrolle und Reinigung der Einsatzkräfte) auf dem Stundenplan.

Strahlenschutzschulung in Gröbenzell, Bild 1

Bei zwei Einsatzübungen am Nachmittag galt es dann, das Wissen vom Vormittag einsatzmäßig anzuwenden. Dabei konnte auch die Zusammenarbeit der Feuerwehren geübt werden, wie sie auch das Einsatzkonzept im Landkreis vorsieht.

Strahlenschutzschulung in Gröbenzell, Bild 2

Besonders wertvoll war das Feedback der Ausbilder von der Feuerwehrschule mit den zahlreichen Tipps und Anschauungsobjekten. Gerade die praktische Ausbildung und das Wissen um die Zusammenarbeit mit Fachberatern und zuständigen Behörden sind wesentliche Erfolgsfaktoren um solche Schadenslagen zu beherrschen und abzuarbeiten.

Gemeinsame Strahlenschutzübung

Mehr als 80 Übungsteilnehmer der Feuerwehren und des Rettungsdienstes rückten kürzlich auf dem Gelände des Gröbenzeller Bauhofes an, um gemeinsam an einer Strahlenschutz-Übung teilzunehmen.

Als Übungsszenario, das von Christian Weirauch von der Freiwilligen Feuerwehr Gröbenzell und Kreisbrandmeister Hendrik Cornell von der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck ausgearbeitet wurde, wurde ein Verkehrsunfall angenommen, bei dem mehrere Personen eingeklemmt waren. Zudem wurde dargestellt, dass radioaktives Material aus einem Transportbehälter ausgetreten ist.

Gemeinsame Strahlenschutzübung, Bild 01
Gemeinsame Strahlenschutzübung, Bild 01

Die ersteintreffende Feuerwehr Gröbenzell übernahm vorab die Aufgabe, Erstmaßnahmen, wie die umgehende Menschenrettung und die Erkundung der Unfallstelle durchzuführen. Danach wurden die Verletzten aus ihren deformierten Fahrzeugen befreit. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes und der Johanniter Unfallhilfe.

Die Feuerwehren Fürstenfeldbruck, Germering, Unterpfaffenhofen und Olching verfügen über eine Ausstattung für sogenannte Strahlenschutz-Einsätze, die durch ein Fahrzeug und Gerätschaften des Landkreises Fürstenfeldbruck ergänzt werden. Übungsziel dieser Komponenten war es nun, gemeinsam die im Strahlenschutz-Einsatz erforderlichen Maßnahmen durchzuführen. Hierzu zählen in erster Linie die Beurteilung der Gefahren, wie z.B. das Messen der Dosisleistung, das Ermitteln des radioaktiven Stoffes und dessen Strahlung sowie das Festlegen des Dosisrichtwertes und einer Absperrgrenze. Auch ein Kontaminations-Nachweis und ggf. eine Dekontamination der betroffenen Verletzten und der Einsatzkräfte sind durchzuführen.

Ziel dieser Übung war zum einen das richtige Einschätzen des Unfallgeschehens unter Beteiligung eines Gefahrguttransportes mit radioaktivem Material. Zum anderen diente die Übung dazu, das kürzlich ausgearbeitete Konzept für das Vorgehen bei solchen Strahlenschutzeinsätzen in der Praxis zu erproben. So sollen künftig bei allen Einsätzen, die im Zusammenhang mit Radioaktivität stehen, stets die o.g. Feuerwehren mit Strahlenschutzausrüstung hinzugezogen werden. Gerade bei derart komplexen Einsatzsituationen ist eine genaue Koordination der einzelnen Feuerwehren unabdingbar. Damit wird erreicht, dass die Kräfte eng zusammenwirken und die Maßnahmen gezielt aufeinander abgestimmt werden.

Gemeinsame Strahlenschutzübung, Bild 02
Gemeinsame Strahlenschutzübung, Bild 02

Das Übungsgeschehen wurde eigens von einer Vielzahl Beobachter und Fachleuten in Augenschein genommen, die nun mit ihren Ergebnisse an der Auswertung der Übung beitragen. Zu den Fachleuten gehörten der Geschäftsführer und die Mitarbeiter der Fa. NucTecSolutions GmbH – die die Übung bereits im Vorfeld mit technischem Wissen unterstützt haben – und ein Mitarbeiter des Helmholtz-Zentrums München.

Zusammenfassend verlief die Übung sehr erfolgreich. Auf die Ergebnisse kann nun angeknüpft werden, um die Vorgehensweise bei solchen Einsätzen weiter zu vertiefen.

Gemeinsame Strahlenschutzübung, Bild 03
Gemeinsame Strahlenschutzübung, Bild 03