Austritt von Propan in Günzlhofen

Am Mittag des 13.08.2024 kam es zu einem Gefahrstoffeinsatz in Günzlhofen. Aus bisher unklarer Ursache trat Propan aus einem unterirdischen Flüssiggastank aus. Die ILS FFB entsandte die Feuerwehr Günzlhofen, die Feuerwehr Oberschweinbach, die Feuerwehr Mammendorf, den Rettungsdienst, die Polizei und Vertreter der Kreisbrandinspektion FFB an den Schadensort. Nachdem von den ersten Kräften ein deutlichen Gasaustritt festgestellt wurde, sind noch die ABC-Messeinheit (Feuerwehr Gröbenzell) und der Gerätewagen Gefahrgut (Feuerwehr Geiselbullach) des Landkreises FFB hinzugezogen worden.

Austritt von Propan in Günzlhofen

Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren konnten, geschützt mit Atemschutzgeräten, die Leckage schnell unter Kontrolle bringen. Da jedoch bereits eine größere Menge an Propan ausgetreten war, mussten in den umliegenden Gebäuden und in der Kanalisation mehrere Messungen vorgenommen werden, um das Vorhandensein eines explosiven Propans / Luftgemisches auszuschließen.
Nach rund zwei Stunden waren die Arbeiten abgeschlossen und die Flüssiggasanlage konnte im weiteren Verlauf durch die Feuerwehr Günzlhofen an eine Fachfirma übergeben werden.

Erfolgreicher Gefahrgut-Übungstag an der Feuerwehrschule Geretsried

Im Mai hatten wir die Gelegenheit, einen Gefahrgut-Übungssamstag an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried absolvieren zu können.
Der Gefahrstoffzug des Landkreises Fürstenfeldbruck besteht aus Spezialfahrzeugen, die bei den Feuerwehren Fürstenfeldbruck, Gröbenzell, Geiselbullach und Unterpfaffenhofen stationiert sind, sowie zusätzlichen qualifizierten Einsatzkräften der Feuerwehren Olching, Gernlinden, Eichenau, Puchheim-Bahnhof und Germering.

Gefahrgut-Übungstag, Bild 1

Mit rund 30 Einsatzkräften des Gefahrstoffzuges und sieben Einsatzfahrzeugen ging es in aller Früh in Richtung Geretsried. Dort erwarteten uns bereits zwei Lehrkräfte auf dem Gelände der Feuerwehrschule. Natürlich ließ auch der erste Übungseinsatz nicht lange auf sich warten. Ein PKW war mit einem Güterzug kollidiert, aus einem Kesselwagen trat eine ätzende Flüssigkeit aus. Geschützt durch gasdichte Chemikalienschutzanzüge galt es eine Person zu retten, die Flüssigkeit aufzufangen und mit einer Gefahrstoffpumpe umzufüllen.

Gefahrgut-Übungstag, Bild 2Nachdem diese Übung absolviert und die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt war, ging es gleich weiter zum nächsten Szenario:
in einem Industriebetrieb kam es im Bereich einer Rohrbrücke zu einer Leckage. Dabei wurden große Mengen einer Säure freigesetzt, zwei Personen dabei verletzt bzw. vermisst. Nach der Menschenrettung mussten die Einsatzkräfte versuchen, die betroffene Rohrleitung zu identifizieren und die Leckage zu schließen. Parallel musste die auslaufende Säure aufgefangen und umgepumpt werden. Dafür waren bis zu zwölf Einsatzkräfte in Chemikalienschutzanzügen gleichzeitig eingesetzt.

Bei beiden Übungseinsätzen wurden parallel Schadstoffmessungen und Recherchen zum austretenden Gefahrstoff durchgeführt, sowie die Dekontamination von verletzten Personen und der Einsatzkräfte sichergestellt.

Zum Abschluss wurden die Übungen gemeinsam besprochen. Von Seiten der Lehrkräfte haben wir sehr wertvolle Hinweise und Anregungen erhalten, um die Abläufe im Gefahrguteinsatz weiter zu optimieren.
Als Fazit konnte festgestellt werden, dass sich die Organisation und Ausstattung des Gefahrstoffzuges in unserem Landkreis bewährt hat.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass insbesondere das regelmäßige gemeinsame Üben der Einsatzkräfte mit der Schutzausrüstung und z.B. den Gerätschaften des Gerätewagens Gefahrgut sehr hilfreich ist, um im Ernstfall erfolgreich tätig werden zu können.

Gefahrgut-Übungstag, Bild 3

Unser Dank gilt allen beteiligten Feuerwehren und Einsatzkräften für die motivierte und fundierte Mitarbeit sowie den Lehrkräften der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried für die hervorragende Übungsmöglichkeit.

Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf

Mammendorf: In Vorbereitung auf die geplanten Vollübungen 2024 im Bereich ABC fanden am 22. und 23.11.2023 zwei Planspielabende bei der Feuerwehr in Mammendorf statt.
Die Feuerwehren aus Geiselbullach, Germering, Gröbenzell, Fürstenfeldbruck, Olching, Unterpfaffenhofen und die Unterstützungsgruppe hatten jeweils eine Führungskraft entsendet um Rolle, Vorgehen und Ausrüstung der jeweiligen Spezialeinheit im Planspiel mit einzubringen. Stv. Kommandant Michael Schmid und Wolfgang Blum (Kreisbrandmeister) von der Feuerwehr Mammendorf übernahmen an den von ihnen gebauten Planspielplatten die Rolle der örtlich zuständigen und ersteintreffenden Feuerwehr.

Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf
Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf

Konkret wurde ein Chlor- und Salzsäureaustritt im Schwimmbad, ein Verkehrsunfall mit brennenden Salpetersäuretankzug, die radioaktive Kontamination mehrerer Personen und ein Brand unter Beteiligung radioaktiver Stoffe als Übungsszenarien abgearbeitet.

Kreisbrandmeister ABC Christian Weirauch hatte die Abende nach Anregung aus dem Arbeitskreis ABC organisiert. Alle Beteiligten waren sich beim abschließenden Feedback einig, dass die Planübungen einen sehr guten Austausch und das bessere Kennenlernen zwischen den Spezialeinheiten fördern. Eine Wiederholung als Ergänzung zu den Vollübungen strebt die Kreisbrandinspektion an.

Folgende Feuerwehren übernehmen bei Gefahrguteinsätzen Spezialaufgaben mit der großteils vom Landkreis, dem Freistaat oder dem Bund finanzierten Spezialausstattung: Geiselbullach (Gerätewagen Gefahrgut), Germering (Sonder-TLF mit LUF 60 und Strahlenschutz), Gröbenzell (Messeinheit), Fürstenfeldbruck (Gerätewagen Atemschutz und Strahlenschutz), Olching (Strahlenschutz) und Unterpfaffenhofen (Dekon Einheit und Strahlenschutz). Unterstützt werden diese Einheiten im Ernstfall von Ortsfeuerwehren mit erweiterter Gefahrgutausrüstung wie bspw. Chemikalienschutzanzügen, Messgeräten, Ölwehrausstattung und Personal.

Ammoniakaustritt im Gewerbegebiet Geiselbullach

Geiselbullach: Am Freitagabend um 22:30 Uhr wurde die Feuerwehr Geiselbullach aufgrund eines Gasaustritts zu einer Firma ins Gewerbegebiet in der Geiselbullacher Straße alarmiert. Von einer Kühlanlage in einem Raum auf dem Dach war Ammoniak ausgetreten und hatte die Gefahrenmeldeanlage ausgelöst. Nachdem der erste Trupp unter schwerem Atemschutz erkundet hatte, dass es sich um einen deutlichen Austritt von Ammoniak handelt, wurden weitere Kräfte von den Feuerwehren Esting, Fürstenfeldbruck, Germering, Gröbenzell und Unterpfaffenhofen alarmiert.

Die Trupps im Chemikalienschutzanzug erhalten ihren Einsatzauftrag

Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) richtete eine Einsatzleitung zur Koordination der Kräfte ein. Zum Schutz der Bevölkerung und der Einsatzkräfte wurde der Absperradius auf 100m erweitert. Bei einem angrenzenden Hotel und einiger Gewerbebetriebe mit Publikumsverkehr wurden die Lüftungen abgeschaltet und die Gäste aufgefordert in den geschlossenen Räumen zu bleiben. Mit Hilfe des Gerätewagen Gefahrgut des Landkreises, welcher in Geiselbullach stationiert ist, wurden mehrere Trupps mit schwerem Chemikalienschutzanzug (CSA) zum Einsatz gebracht.

Die Dämpfe werden mit einem Wassernebel niedergeschlagen

Bürgermeister Andreas Magg verschaffte sich vor Ort einen Überblick und bot die Hilfe der Stadt zur Unterbringung der Hotelgäste im Falle einer Räumung an. Die Feuerwehr Gröbenzell, als Messkomponente des Gefahrgutzuges, übernahm kontinuierliche Messungen im weiteren Umkreis um das Objekt, wobei jedoch keine Gefahren für die Bevölkerung festgestellt werden konnten. Der Rettungsdienst stellte mehrere Rettungswagen und einen Notarzt während der Arbeiten bereit. Nach rund drei Stunden konnte gemeinsam mit dem Mitarbeiter einer Fachfirma das Leck geschlossen und der Austritt gestoppt werden. Im Anschluss wurde der Schadensraum belüftet und die austretende Abluft mit Wasser niedergeschlagen.

Die Einsatztrupps werden nach den Arbeiten Dekontaminiert

Die Feuerwehr Unterpfaffenhofen übernahm als Dekon-Komponente die Dekontamination der CSA-Träger. Nach vier Stunden Einsatz konnte die Anlage wieder dem Betreiber übergeben werden. Zwei Einsatzkräfte mussten wegen Hautreizungen vom Rettungsdienst vor Ort versorgt werden.