Ammoniakaustritt im Gewerbegebiet Geiselbullach

Geiselbullach: Am Freitagabend um 22:30 Uhr wurde die Feuerwehr Geiselbullach aufgrund eines Gasaustritts zu einer Firma ins Gewerbegebiet in der Geiselbullacher Straße alarmiert. Von einer Kühlanlage in einem Raum auf dem Dach war Ammoniak ausgetreten und hatte die Gefahrenmeldeanlage ausgelöst. Nachdem der erste Trupp unter schwerem Atemschutz erkundet hatte, dass es sich um einen deutlichen Austritt von Ammoniak handelt, wurden weitere Kräfte von den Feuerwehren Esting, Fürstenfeldbruck, Germering, Gröbenzell und Unterpfaffenhofen alarmiert.

Die Trupps im Chemikalienschutzanzug erhalten ihren Einsatzauftrag

Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) richtete eine Einsatzleitung zur Koordination der Kräfte ein. Zum Schutz der Bevölkerung und der Einsatzkräfte wurde der Absperradius auf 100m erweitert. Bei einem angrenzenden Hotel und einiger Gewerbebetriebe mit Publikumsverkehr wurden die Lüftungen abgeschaltet und die Gäste aufgefordert in den geschlossenen Räumen zu bleiben. Mit Hilfe des Gerätewagen Gefahrgut des Landkreises, welcher in Geiselbullach stationiert ist, wurden mehrere Trupps mit schwerem Chemikalienschutzanzug (CSA) zum Einsatz gebracht.

Die Dämpfe werden mit einem Wassernebel niedergeschlagen

Bürgermeister Andreas Magg verschaffte sich vor Ort einen Überblick und bot die Hilfe der Stadt zur Unterbringung der Hotelgäste im Falle einer Räumung an. Die Feuerwehr Gröbenzell, als Messkomponente des Gefahrgutzuges, übernahm kontinuierliche Messungen im weiteren Umkreis um das Objekt, wobei jedoch keine Gefahren für die Bevölkerung festgestellt werden konnten. Der Rettungsdienst stellte mehrere Rettungswagen und einen Notarzt während der Arbeiten bereit. Nach rund drei Stunden konnte gemeinsam mit dem Mitarbeiter einer Fachfirma das Leck geschlossen und der Austritt gestoppt werden. Im Anschluss wurde der Schadensraum belüftet und die austretende Abluft mit Wasser niedergeschlagen.

Die Einsatztrupps werden nach den Arbeiten Dekontaminiert

Die Feuerwehr Unterpfaffenhofen übernahm als Dekon-Komponente die Dekontamination der CSA-Träger. Nach vier Stunden Einsatz konnte die Anlage wieder dem Betreiber übergeben werden. Zwei Einsatzkräfte mussten wegen Hautreizungen vom Rettungsdienst vor Ort versorgt werden.

Strahlenschutzschulung in Gröbenzell

Ende März führte die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried eine Standortschulung zum Thema Strahlenschutz für den Landkreis Fürstenfeldbruck durch. Die Feuerwehren aus Fürstenfeldbruck, Germering, Gröbenzell, Olching und Unterpfaffenhofen verfügen über besondere Messausstattung und Schutzausrüstung für Einsätze im Zusammenhang mit radioaktiven Stoffen. 27 Einsatzkräfte aus den oben genannten Feuerwehren erlebten eine abwechslungsreichen und praxisorientierten Schulungstag. Am Vormittag standen die theoretischen Grundlagen, die Bedienung der Messgeräte und die Arbeitsabläufe zur Dekontamination (hier: Kontrolle und Reinigung der Einsatzkräfte) auf dem Stundenplan.

Strahlenschutzschulung in Gröbenzell, Bild 1

Bei zwei Einsatzübungen am Nachmittag galt es dann, das Wissen vom Vormittag einsatzmäßig anzuwenden. Dabei konnte auch die Zusammenarbeit der Feuerwehren geübt werden, wie sie auch das Einsatzkonzept im Landkreis vorsieht.

Strahlenschutzschulung in Gröbenzell, Bild 2

Besonders wertvoll war das Feedback der Ausbilder von der Feuerwehrschule mit den zahlreichen Tipps und Anschauungsobjekten. Gerade die praktische Ausbildung und das Wissen um die Zusammenarbeit mit Fachberatern und zuständigen Behörden sind wesentliche Erfolgsfaktoren um solche Schadenslagen zu beherrschen und abzuarbeiten.