Vollversammlung des Kreisfeuerwehrverbands in Eichenau

Eichenau: Der Kreisfeuerwehrverband blickte am vergangenen Mittwoch in seiner Vollversammlung auf ein turbulentes Jahr 2024 zurück. Nach dem Grußwort der stv. Landrätin Martina Drechsler informierte der Vorsitzende, Kreisbrandrat Christoph Gasteiger, die Vertreter*innen der Feuerwehren und befreundeten Hilfsorganisationen, über den Personal- und Ausbildungsstand der Feuerwehren im Landkreis. Insgesamt stellt sich Personalsituation sehr positiv dar. Anfang des Jahres leisteten 2.524 Mitglieder der Ortsfeuerwehren aktiven Dienst, davon 267 Frauen und 428 Jugendliche. Für die Kreisbrandinspektion konnte Anfang 2025 Josef Strobl als Kreisbrandmeister für die Feuerwehren der Gemeinde Mammendorf und als Verantwortlicher für das Notfall-Lager gewonnen werden. Er trat die Nachfolge des ausgeschiedenen Kreisbrandmeisters Christian Sandmayr an. Das Hauptaugenmerk des Kreisfeuerwehrverbands liegt auf der Ausbildung der Orts- und Gemeindefeuerwehren. So konnte im vergangenen Jahr 118 Ausbildungsveranstaltungen, verteilt auf 38 unterschiedliche Lehrgänge, durchgeführt werden. Dabei wurden 1.938 Teilnehmende in verschiedenen Formaten geschult. Die Lehrgänge werden von 211 Ausbilder*innen durchgeführt, 22 Ortsfeuerwehren stellen sich als Lehrgangsstandorte zur Verfügung.

Vollversammlung des Kreisfeuerwehrverbands in Eichenau

Bei der Jugendarbeit ist die stetig steigende Zahl an Feuerwehranwärtern und -anwärterinnen erfreulich. Mit 428 Mitgliedern in 37 Jugendgruppen wurde ein neuer Rekordwert an Mitgliedern erreicht. Positiv entwickelt hat sich auch der Anteil der Mädchen in den einzelnen Gruppen. Besonders hervorzuheben sind die Entwicklungen bei den Kinderfeuerwehren. Neben der bereits bestehenden Kinderfeuerwehr in Mammendorf kamen zwei Neugründungen in Gernlinden und Rottbach hinzu. Insgesamt sind aktuell 60 Kinder in den drei Kinderfeuerwehren engagiert und bilden so eine gute Basis für den Nachwuchs in den kommenden Jahren.

Im vergangenen Jahr wurden die Feuerwehren im Landkreis zu insgesamt 5.132 Einsätzen alarmiert, ein plus von 11% ggü. dem Jahr 2023. Es kam dabei zu 941 Brandeinsätzen, 3.359 Einsätzen der techn. Hilfeleistung, 265 Sicherheitswachen, 222 Fehlalarme und 345 Einsätzen für First Responder und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung.

Als besondere Ereignisse waren 2024 unter anderem das Hochwasserereignis im Juni mit rd. 1.600 Einsätzen sowie mehrere umfangreiche Brandereignisse zu nennen. Während der Hochwasserlage vom 01. bis 03. Juni 2024 wurden die Kommunen durch einen eingesetzten Koordinierungsstab nach Art. 15 Bay. Katastrophenschutzgesetz mit Besetzung FüGK und der Kreiseinsatzzentrale unterstützt. Hierbei findet die Koordination der nötigen Ressourcen zentral über eine Stelle im Landkreis statt.

Am Rande der Veranstaltung konnte die neu auf einem Ladeboden aufgebaute Sandsackfüll-Maschine vorgestellt werden. Durch eine großzügige Spende der VR-Bank konnte dieses Projekt realisiert werden, die Anlage ist damit mobil verlegbar und in kürzester Zeit einsatzfähig.

Aktuelle Hochwasserlage im Landkreis Fürstenfeldbruck Stand 04.06.2024, 14:00 Uhr

Die Hochwassersituation nach dem Starkregen im Landkreis Fürstenfeldbruck hat sich deutlich entspannt.
Gemäß dem Hochwasswenachrichtendienst Bayern hat der Auslauf des Ammersees am Pegel Stegen/Amper Meldestufe 1 erreicht und steigt nur noch leicht. Im weiteren Oberlauf der Amper ist momentan nicht mit Erreichen der Meldestufe 1 in Fürstenfeldbruck zu rechnen.

Sandsackbefüllung im Kreisbauhof
Sandsackbefüllung im Kreisbauhof

Die Situationen in Eichenau und Olching haben sich weiter normalisiert, die örtlichen Einsatzkräfte sind dort jedoch weiterhin an diversen Einsatzstellen tätig.
Die Belastung im Abwasserkanalsystem des Amperverbandes ist weiterhin sehr hoch. Der Aufruf Abwasser, wenn möglich zu vermeiden besteht weiterhin. Es zeichnet sich jedoch auch hier eine zeitnahe Normalisierung der Situation ab.
Die zentrale Betreuungsstelle für betroffene Personen in der Heckenstraße 11 in Olching wurde aufgelöst. Betrieb des Bürgertelefons des Landratsamtes Fürstenfeldbrucks wird heute ab 18.00 Uhr eingestellt. Die noch bestehenden Bevölkerungswarnmeldungen werden voraussichtlich im Laufe des Tages zurückgenommen.

Der Einsatzführungsstab und die Kreiseinsatzzentrale der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck haben um 14.00 Uhr ihren Betrieb eingestellt. Dieser war am Samstag, 06.00 Uhr eingerichtet worden und hat seither rund um die Uhr gearbeitet. Der am Samstag festgestellte erhöhte Koordinierungsbedarf mit Einsetzung eines Örtlichen Einsatzleiters für den Landkreis Fürstenfeldbruck gemäß Artikel 15 des Bay. Katastrophenschutzgesetzes wurde damit ebenfalls aufgehoben. In dieser Zeit wurden durch die Kreiseinsatzzentrale rund 800 Feuerwehreinsätze abgewickelt. Der Führungsstab koordinierte unter anderem den Einsatz aller Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen im Landkreis sowie allen weiteren beteiligten Einheiten und Behörden. Hervorragende Unterstützung erfuhr der Führungsstab dabei durch die Führungskräfte der Hilfeleistungsorganisationen, des Technischen Hilfswerks (THW), der Polizei, der integrierten Leitstelle FFB und der Kreisverwaltungsbehörde FFB.

Neben nahezu allen Feuerwehren unseres Landkreises, Einheiten des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) Gröbenzell, der Johanniter Unfallhilfe (JUH) Gröbenzell, des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) FFB und dem THW OV FFB waren folgende Einheiten zur Unterstützung im Landkreis FFB tätig:

  • Feuerwehr Aying
  • Feuerwehr Brunntal
  • Feuerwehr Haar
  • Feuerwehr Heimstetten
  • Feuerwehr Helfendorf
  • Feuerwehr Schäftlarn
  • Feuerwehr Taufkirchen
  • Feuerwehr Unterschleißheim
  • Kreisbrandinspektion München-Land
  • THW OV Simbach am Inn
  • THW OV München-Ost
  • THW OV München-Mitte
  • MHD Gräfelfing

Insgesamt waren circa 1.500 Einsatzkräfte eingesetzt.

In der Sandsackfüllstation des Landkreises im Kreisbauhof wurden ca. 50.000 Sandsäcke gefüllt und an die Feuerwehren bzw. direkt an betroffene Haushalte ausgegeben.
Die Betreuungseinheiten von BRK und MHD haben in der gesamten Einsatzzeit ca. 1.500 Portionen Verpflegung zubereitet und an die Einsatzkräfte vor Ort verteilt.
Zahlreiche Privatfirmen und Landwirte haben die Einsatzmaßnahmen tatkräftig unterstützt und Arbeitsmittel wie Bagger, LKWs, Stromerzeuger und Pumpen zur Verfügung gestellt.
Weiterhin haben sich über 450 Spontanhelfende registrieren lassen, rund 100 davon konnten auch für Unterstützungsarbeiten eingesetzt werden. Dies wurde vom MHD Gröbenzell übernommen und koordiniert. Das hat die Einsatzkräfte sehr entlastet, da diese dann für spezifische bzw. kritische Tätigkeiten zur Verfügung standen.

Kreisbrandrat Christoph Gasteiger und Landrat Thomas Karmasin zusammen mit der stellvertretenden Landrätin Martina Drechsler bedanken sich herzlich bei allen beteiligten örtlichen und überörtlichen Einsatzkräften, sowie allen weiteren Personen, Institutionen, Kommunen und Firmen, die durch ihre tatkräftige Hilfe dazu beigetragen haben, die Auswirkungen des Starkregenereignisses soweit wie möglich zu begrenzen.