Führungssimulationstraining für Kreisbrandinspektion

Fürstenfeldbruck: In den vergangenen drei Wochen fand erstmalig in Fürstenfeldbruck ein Führungssimulationstraining für die Mitglieder der Kreisbrandinspektion statt. Während bei klassischen Planspielen bisher schon besondere Einsatzlagen trainiert wurden, konzentriert sich das Führungssimulationstraining speziell auf die Einsatzleitungsfunktion und die von ihr zu bedienenden Schnittstellen. In den ersten Minuten an einer Einsatzstelle prasseln unzählige Informationen, Eindrücke und Entscheidungsbedarfe auf Feuerwehreinsatzleiter ein. Es gilt in kürzester Zeit in dem vorherrschenden Durcheinander die Lage zu erkunden, Betroffene zu befragen, die Handlungsschwerpunkte festzulegen, den Kräfteansatz zu planen und ggf. nachzualarmieren. Ferner muss das Geschehen nach den größten Gefahren priorisiert werden sowie nötige Einsatzabschnitte gebildet und mit den nötigen Einsatzmitteln versehen werden. Gleichzeitig ist eine enge Abstimmung mit den anwesenden Kräften von Rettungsdienst, Polizei und Technischem Hilfswerk nötig und über Funk muss die Leitstelle ständig auf aktuellem Stand gehalten werden.

Um diese Fülle an Aufgaben angemessen zu trainieren, konnten zwei externe Trainer gewonnen werden, die das Training unter dem Namen „FST112-Führungssimulationstraining“ anbieten. Beide sind als Feuerwehrbeamte im gehobenen Dienst beruflich bei einer bayerischen Berufsfeuerwehr tätig und haben die jeweiligen Einsatzszenarien entwickelt. Zusätzlich begleiteten sie alle Teilnehmer durch die Trainingseinheiten und arbeiten in persönlichen Nachbesprechungen, die zu verbessernden Entwicklungsfelder jedes Teilnehmers auf. Durch mehrere Durchläufe und die Einbeziehung aller Teilnehmer in jedem Szenario, durchleben die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck eine Vielzahl an kritischen Einsatzlagen an einem Abend.

Führungssimulationstraining für Kreisbrandinspektion
Die Trainingsteilnehmer durchlaufen im Planspiel verschiedenste Szenarien, vom Kellerbrand bis zum komplexeren Unfall mit Gefahrstoff-Austritt. Im Anschluss erhält der Feuerwehr Einsatzleiter eine Rückmeldung zu seinen Lernpunkten von den Ausbildern und Teilnehmern. Die Trainer Kevin Gött und Klaus Gerster, bieten das Training unter dem Titel: „FST112-Führungssimulationstraining“ interessierten Kommunen und Feuerwehren an.

Kreisbrandrat Christoph Gasteiger dazu: „die ständige Fortbildung gehört auch bei der Kreisbrandinspektion zu einer Aufgabe, der wir uns regelmäßig und intensiv widmen wollen. Dieses für uns neue und konzentrierte Format ermöglicht mehrere Lerndurchläufe für alle Teilnehmer an einem Abend, anders als bei einer Vollübung, bei der es nur ein Szenario gibt. Wir prüfen aktuell, ob wir dieses Format auch den Kommandanten und Zugführern der Landkreisfeuerwehren anbieten können.“ Zusätzlich nahmen auch einzelne Teilnehmer der Kreisbrandinspektionen aus Starnberg und Landsberg teil. Die Feuerwehr Fürstenfeldbruck unterstützte die Ausbildung mit ihren Stadt-Modellen, die dort für Trainingszwecke aufwendig hergestellt wurden.

Fünf verletzte Personen nach Werkstattbrand

Puchheim-Bahnhof: Am Samstag, den 19.02.2022 um 12:44 Uhr, wurde die Freiwillige Feuerwehr Puchheim-Bahnhof zu einem Werkstattbrand mit fünf verletzten Personen in die Boschstraße alarmiert. Aufgrund des Alarmstichworts „B4“ wurden neben Polizei und Rettungsdienst ebenfalls die Feuerwehren aus Puchheim-Ort, Gröbenzell, Eichenau, Germering, sowie die Feuerwehr Fürstenfeldbruck, die Kreisbrandinspektion und der Fachberater THW angefordert.

Werkstattbrand Puchheim-Bahnhof, Bild 1

Noch bevor ein Notruf bei der Leitstelle einging wurde der Einsatzleiter, der sich im nahgelegenen Feuerwehrgerätehaus aufhielt, durch einen Passanten informiert. Er veranlasste umgehend die Alarmierung und konnte bereits zeitgleich mit der Lageerkundung und der Einteilung der Feuerwehren auf die Einsatzabschnitte beginnen. Vor Ort drang bereits dichter schwarzer Rauch aus dem Tor einer Autowerkstatt. Mitarbeiter hatten zuvor vergeblich versucht den Brand mittels Feuerlöschen unter Kontrolle zu bekommen. Bei Eintreffen der Feuerwehr waren keine weiteren Personen in der Werkstatt.

Werkstattbrand Puchheim-Bahnhof, Bild 2

Mehrere Löschtrupps unter schwerem Atemschutz begannen mit dem Innenangriff über die Zufahrtsrampe und parallel über die Gebäuderückseite. In der Werkstatt stand ein Pkw in Vollbrand. Die Flammen schlugen bereits auf andere Fahrzeuge über. Durch die brennenden Reifen und anderes Brandgut entstand ein dichter, schwarzer Rauch, welcher die Arbeit der Trupps erheblich erschwerte. Für einen besseren Löscherfolg wurde dem Löschwasser Schaummittel beigemischt. Besondere Gefahren für die Einsatzkräfte entstanden durch herabfallende Leuchtstoffröhren, welche sich durch die große Hitze bereits von der Decke lösten, sowie mehrere Gasflaschen welche sich ebenfalls in der Werkstatt befanden. Diese wurden bei Auffinden sofort ins Freie verbracht. Gegen 13:20 Uhr hieß es „Feuer aus!“ und es wurde mit Lüftungsmaßnahmen, sowie Nachlöscharbeiten begonnen. Neben den Lüftungsmaßnahmen der Werkstatt wurden auch die angrenzenden Büroräume und Wohnungen auf Verrauchung kontrolliert. Der 1. Stock musste zusätzlich belüftet werden, da dort Brandrauch aus der Werkstatthalle eingedrungen war. Gegen 17:15 Uhr konnte die Feuerwehr abrücken, in Folge wurde die Brandstelle regelmäßig durch eine Brandnachschau kontrolliert.

Werkstattbrand Puchheim-Bahnhof, Bild 3

Zwei der fünf verletzten Personen wurden durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert, die anderen konnten ambulant behandelt werden. Der Sachschaden wird aktuell noch von der Polizei ermittelt.